wie zwei verlierer die welt retteten.

Patientenblog (36) Biatch

  
Ich rate allen Frauen vom Lesen dieses Beitrages ab. Unter anderem enthält er Rechtschreibfehler, Missgunst und Beleidigungen. Es tut mir leid, ich bin so geboren.


"Strenner ist Krankeschwester."
Der einzige und wahre Witz über mich und meinen Beruf. Ich habe ihn schon über hundert Mal gehört.
Mittlerweile lache ich auch darüber. Ich hab am Anfang gar nicht drüber nachgedacht.
Mir war gar nicht so klar, was mein Beruf an Witzen mit sich bringt.
Aber wenn mir dieser Gag mal wieder aus den Ohren rauskommt, weil er manchmal echt nervt, denke ich an ein Wort.

Schwesternwohnheim.

Eventuell sollte man ein "biatch" anfügen.

Schwesternwohnheim, biatch!

Wenn man nicht vollkommen entstellt ist und sich einigermaßen normal verhält, dann ist es ein Ding der Unmöglichkeit nicht weniger als eine Frau zu, ja, besuchen. Sie zu erkennen, biatch.
Um ein echter Krankenpfleger zu werden, sollte man zumindest für eine Woche mal in einem Schwesternwohnheim gewesen sein.
Als Single selbstverständlich, oder als Mensch mit flexiblen Wertesystemen.
Es war manchmal fast lächerlich, ich war umgeben von Frauen, auf jeder Blockparty waren dreissig Frauen und vielleicht zwei Typen.
Und wenn du der hübschere warst, dann, ich drücke es so aus:
Niemals zuvor in meinem Leben konnte ich es mir leisten, Nein, zu einer Frau zu sagen, nur weil ich bessere Möglichkeiten hatte.
Ich bin kein Frauenheld und auch kein besonders auffällig gut aussehender Berliner Discogänger und dennoch geriet ich von einer intimen Situation in die Nächste. Herr im Himmel, ich hatte schulterlange Haare, einen Schnurbart plus Ziegenbart. Ich bin in Plüschmänteln rumgelaufen und habe gedacht ich wäre Bandmitglied von den damaligen Kings Of Leon. Damit erreicht man vielleicht 00,09 Prozent der umgebenden weiblichen Umwelt.

Ich hab schonmal erwähnt, unter anderem wurde ich auf Stationen mit "Eigentlich halte ich nichts von Männern in der Pflege" begrüßt.
Mir wurde in den Po gekniffen, ja, meine Tastatur wird feucht, weil ich weine, es kommt alles wieder hoch, mir wurde in den Po gekniffen, zweimal. Beim dritten Mal hätte ich mich weinend in die Embryonalstellung geschmissen und "ROTE ZONE! ROTE ZONE!" geschrien. Ich als lustiger kleiner Pfleger in der Ausbildung musste mich im Kampf mit einer frischgeschiedenen neu geborenen Feministin beweisen. Nach drei Tagen bat ich um meine Versetzung.
Hin und wieder sitzt man mit zwanzig Frauen in einem Restaurant und hört sich, proportional zur fortgeschrittenen Zeit, dumme Sprüche an. Die Kehrseite der Medaille. Besoffene Frauen in der Gruppe, mit einem Mann alleine? Eine Katastrophe.
Du wirst permanent angebaggert, aber keine nimmt dich mit, weil du zu sehr im Fokus stehst und es für Unruhe sorgen könnte.
Deswegen braucht man einen Kerl der einem in Sachen Attraktivität unterliegt.
Kleiner Tipp.

Männer sind mittlerweile doch recht gern gesehen. Zwei Vorteile, die wichtigsten eigentlich.
1.) Sie sind meistens kräftig. Zumindest strengen sie sich mehr an. (Weil sie beeindrucken wollen, ICH ÖFFNE DIESES GLAS!)
2.) Sie puffern.

Frauen drehen nicht vollkommen ab, wenn sie sich dabei vor einem Mann blamieren. (Alice Schwarzer kann mich mal.)
Das mag nicht bei allen stimmen, aber seien wir doch mal ehrlich. Auf lange Sicht gibt es einfach weniger Konflikte, weil ein Mann Ruhe mit reinbringt. Ausgebildete Krankenschwestern haben sowieso alle einen Freund, deswegen gibt es auch keine Liebeskrisen.
Aber manchmal passiert es.

Der SuperGAU, biatch.
Du schleuderst dich mit Alkohol und einer extrem dummen Idee in eine Beziehung mit deiner Kollegin.
Keine Chance mehr, du kannst nie wieder Schluss machen. Deine Chefin wird es dir nicht verzeihen.
Sinngemäße Zitate von meinen ehemaligen weiblichen Vorgesetzten.
"Du kannst machen was du willst, aber gibt es Tränen bist du dran."
"Wenn ihr hier rumheult, dann mahn ich euch ab!"
"Seit wann?"
"WIESO!?!"
Wie ich es geschafft habe? Ich bin umgezogen. Zuerst mit ihr, aber das ist eher was für einen keinheld Liedtext.
Stell dir vor du arbeitest mit deiner schlechtgelaunten Freundin auf einer Station im Krankenhaus. Egal ob du jetzt Ahnung vom Arbeitsablauf hast. Stell es dir einfach mal vor. Ihr seid die zwei Einzigen Mitarbeiter auf dem gesamten Flur. Und sie hat schlechte Laune!! ALTER! Das ist ein rutschiges Pflaster. Sex auf der Toilette? HAHAHA! Bestimmt, ja, hatte ich, jeden Tag, andauernd.
Nein. Wie erregend ist es bitte als Paar jemanden aus der Scheiße zu ziehen? Dank meiner Googletreffer weiß ich, dass einige von euch richtig drauf abgehen, ich hoffe euch damit ein wenig befriedigt zu haben. Bitteschön.
Nein, das ist alles keine gute Idee, das sollte man lassen und von Arzt mit Krankenschwester will ich gar nicht erst anfangen. Am Anfang vielleicht ganz aufregend, aber dann....(keinheld)

Es gibt noch ein Gesetz. Näher dich einer Kollegin etwas plump und das gesamte Krankenhaus weiß Bescheid, inklusive Patienten.
Du musst dir hundertprozentig sicher sein, dass die Sympathie auf der Gegenseite genauso vorhanden ist. Beweg dich etwas ungelenk auf deine Angebetete zu und du wirst zerstört. Boom. Weg bist du. Du bist Luft. Wie gefällt dir das? Am besten noch bei einer Auszubildenden, dann ist dein Ruf für vier Ausbildungsgenerationen zerstört. Ich habe gesehen wie einigen Pflegern Denkmäler errichtet worden, als Mahnmal für ihre schlechten Anmachsprüche.

Für diese Woche sollte das genügend Frauenverachtung gewesen sein. Aber irgendwie ist es ja auch männerverachtend.
Der steinimkopf bewegt die Geschlechter aufeinander zu.

5 Kommentare:

  1. Wieder total humorvoll.
    Bin schon gespannt auf die nächste Geschichte.

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  2. Hm...'s Problem hat ich zu Zivi-Zeiten eher mal...von wegen lange Haare und so...aber das man als Mann etwas Ruhe in den Stationsalltag bringt würd ich jetzt mal so unterschreiben...ohne wem Nahe treten zu wollen (biatch!), aber zuviele gestresste Frauen auf einem Haufen kann garnicht gut gehen.
    Abgesehen von irgendwelchen "Pflegestandards" scheints halt doch überall der selbe Scheiss zu sein...in Berlin wie im Pott.

    Weiter so, fühl mich hier schon gut aufgehoben, auf zum Frühdienst im Hospiz

    [achja, goldberg war der letzte brauchbare teil der wcw (war das damals schon/noch wcw? blick nimmer durch)]

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  3. Hahaha, sehr gut!
    Also ich hab extra die Schule gewechselt (vom Mädchengymnasium runter), weil dort ein Gezicke herrscht, man kann es sich nur vorstellen, wenn man es erlebt hat. Von daher glaub ich das mit dem Puffern sofort.

    Richtig lustig diesmal.
    Und nicht sehr frauenverachtend.

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  4. Goldberg hatte seinen Höhepunkt, als die nWo Storyline langsam an ihrem Ende angekommen war.
    Er war auch, nach der WWE Übernahme, eine zeitlang in der WWE zu sehen, hat aber nicht sollen sein. Schade eigentlich, ich hatte an seinen Matches sehr viel Freude, auch wenn Bret Harts Karierre beendet hat. (Ein schlecht angesetzter Superkick.)

    Ein sehr cooler Nickname übrigens, narcanti.

    Wenn ich schon Mädchengymnasium lese, erheben sich dunkelste Assoziationen. Das muss fürchterlich gewesen sein.

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  5. Ja, komme eigtl. aus Rettungsdienst, ich glaub ausser Paspertin gabs nur Narcanti aufm Wagen...Pott halt.

    Hab das damals schon mitverfolgt, aber das war - wie schon gesagt - zu Zeiten als die WWF irgendwie immer noch "besser" war ("Oldskool" und so) und die Highflyer langsam ausstarben...Rey Mysterio gegen Giant...völliger Unsinn...aber Spear Tackle, Jackknife Powerbomb und Razors Edge waren halt genial...hab vor kurzem den "Great Khali" gesehen...schlechtester Finisher ever.

    Egal, nur am Rande: bin ziemlich am Blog hängengeblieben, wie gesagt, alles so wunderbar tragikomisch und super zu lesen, da gibts auch mal mehr als ein Schmunzeln, weiter so

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