wie zwei verlierer die welt retteten.

Patientenblog (45) Dope, Meds, Shit, Junks und Abusus

Der Patientenblog lebt wieder. Ich bitte um Wertschätzung, war zum ersten Mal richtige Arbeit. Zerpflückt ruhig mein Halbwissen, snorkbabe, bitte den Hefter und Rotstift rausholen.

Steigen wir hinab in die dunklen Tiefen der Arzneilehre meine Freunde. Lasst uns in Erfahrung bringen womit wir uns abschießen, beruhigen und beleben können. Was ist mit der dünnen Grenze zwischen therapieindizierter Medikation und Unterstützung eines Medikamentenabusus?

Die Apotheker in den USA machten vor mehreren Jahren eine interessante Entdeckung. Ihnen war aufgefallen dass auffallend viele Jugendliche an Husten litten und erschreckend viel Hustenmittel kauften. War es möglicherweise eine brandgefährliche Pandemie die um sich griff? Ein Virus der nur auf jüngere Menschen übertragen werden konnte? Nein. Gott sei es gedankt, die Teenager wollten nur eine gute Zeit haben. Im Hustensaft versteckte sich das von Gott geküsste Codein, im Prinzip ein Cousin von Morphium sollte es dafür sorgen den Hustenreiz zu unterdrücken, aber bei Überdosierung wirkte es wie ein handelsübliches Opiat. Euphorie, angenehmes Muskelgefühl und absolute Bedröhntheit.

Ich habe schon mehrere Geschichten von Stationsärzten gehört, die ein sehr drängendes Bedürfniss danach hatten, für den Codeinbestand auf Station zu sorgen. Traurig aber wahr, von diesem Zeug kann man abhängig werden, aber nicht so "Och ich hätte gerne eine Zigarette"-abhängig, sondern eher "Ich lutsch dir auch den Schwanz!!"-abhängig. Was tut die Pharmaindustrie also? Sie pantscht Naloxon mit rein.

Naloxon? Ja Naloxon (Narcanti saves und so) ist ein Opiatantagonist. Es wird bei Heroinüberdosierungen gegeben, wie im Film "Supersize me" gesehen, gib den Stoff einer dicken Frau die auf Schokolade steht und sie wird den ganzen Tag keine Schoki mehr essen. Wieso? Weil ihre Rezeptoren besetzt sind, das Naloxon macht sich breit und sorgt dafür, dass alle Spaßrezeptoren in deinem Hirn belegt sind. Scheiß Stoff, oder? Eigentlich nicht, hat sicherlich schon mehr als zwei Leben gerettet. Wenn ich den Namen Naloxon höre, muss ich an Bahnhofstoiletten in Berlin denken, dunkle Krankenwagen die Nachts durch den Regen fahren...

Nun ist im Codein Naloxon mit drin und man kann keinen Spaß mehr damit haben. Naja, komischerweise gibt es immer noch Codein ohne Naloxon. Fragt mich nicht wieso, vielleicht ist das für Patienten mit Leberschaden geeignet. Mein Halbwissen reicht leider nur bis zum ersten Krankenhausflur. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es Freaks gibt, die das Naloxon aus dem Codein lösen können, sowie es auch sicherlich Junks gibt, die sich soviel von dem Stoff reinziehen, dass das Naloxon einfach nicht mehr wirken kann.
Dann gibt es noch Valoron/Tillidin. Ein extrem starkes Schmerzmittel. Gibt es sowohl als Tabletten wie als Tropfen. Die Tabletten, wie bei fast allen anderen Schmerzmitteln auch, werden als Retardmittel benutzt, Retard bedeutet im Prinzip nichts anderes, als das du erst einen Spiegel aufbauen musst. Also wenn ihr akut Schmerzen habt, dann nehmt nichts wo Retard drauf steht, diesen Fehler sehe ich immer noch bei einigen Kollegen.
Valoron/Tillidin gibt es "pur" und mit tada Naloxon. Ich hab mir das nicht ausgedacht, aber in Bremen ist dieses Schmerzmittel auch als "Türkentropfen" bekannt. Die jungen allgemein beliebten Jugendlichen der sozialen Brennpunkte ziehen sich den Stoff gerne rein. Beseitigt den Schmerz bei Schlägereien, gibt großes Selbstbewusstsein und macht den Schwanz klein. Tatsächlich, dort wo die Missbrauchsstatistiken des Valorons hochschnellen, ziehen auch immer Viagrarezeptfälschungen nach. Sowie Stuhlweichmacher und Abführmittel. Denn Valoron ist zum großen Teil ein Opiat, es macht deine Scheiße hart. Tillidin wird in der Leber zu Nortilidin, dem eigentlich Opiatwirkstoff. Valoron N(aloxon) ist kein BTM, aber natürlich verschreibungspflichtig. Meist wird es als letztes Mittel gegeben bevor man zu den Klassikern greift, Oxycodon, Palladon, reine Opiate also.
Das Zeug wirkt schon in niedrigen Dosen, ist also dementsprechend beliebt. Für die meisten Schmerzpatienten ist es eine Wohltat, ein tolles Medikament, zumal es manchmal auch die Stimmung hebt. Natürlich ist da wieder die Frage der Abhängigkeit gestellt, aber dazu kommen wir zum Schluß.

Häufig nehme ich Patienten auf und muss dementsprechend nach ihren Medikamenten fragen. Viele Hausfrauen und ältere Damen wissen gar nicht was sie sich da reinziehen. Vielleicht schauspielern sie auch nur, weil es ihnen unangenehm ist, auf starken Psychopharmaka zu sein. Housewifes Little Helper damit bezieht man sich in den USA meist auf Valium, Valium ist nichts anderes als Diazepam. Ich und einige andere aufgeschlossene Kollegen in meiner Ausbildungsklasse waren so frei und haben uns durchprobiert. Natürlich mit nüchterner Aufsichtsperson (Danke Janina!). Ich versteh die Hektik nicht, Diazepam ist scheiße, man wird stumpf, die Welt wird neblig, der Mund wird schwer, die Augen müde. Ich hätte gedacht dass Hausfrauen eher was zum Aktivieren also Aufputschen brauchen und keine abartigen Schlaftabletten. Aber was weiß ich schon über Hausfrauen und Milfs? Ich denke dass Diazepam aber große Gefahr für Depressive birgt. Man spürt nichts mehr, kein Schmerz wird einen mehr erreichen, die perfekte Isolation vor jedem Schmerz der einen da draussen erwischen kann. Aber in diesem Gebiet kann man regelrecht versinken, das Missbrauchspotential ist grenzenlos. Du schläfst schlecht? Tranxilium! Du hast Angst? Tavor, bitteschön! Faul? Schlechte Laune? Hier bitte Ritalin! Ja genau, die kleinen hektischen Kinder mit ADHS werden von Ritalin ruhiger. Da es aber auch "Studentendroge, Studentenkokain" genannt wird, ist die Wirkungsweise bei erwachsenen Menschen wohl offensichtlich. Der Kick beim Koka ist zehnmal so stark, aber Ritalin eignet sich perfekt zum Lernen, Arbeiten und Klausuren schreiben, mit dem Wirkstoff Methylphenidat wird dein Hirn zum HochleistungsNASARechner. Beängstigend oder? Man kann sich mit Arzneien schlauer pushen, behaltet das im Hinterkopf, in zehn Jahren wirds schlimmer sein. Ich könnte mir vorstellen, dass Leistung irgendwann nur noch aus der Frage besteht, welche Medikamente man sich leisten kann.

Es gibt noch einige tausend Schlafmittel von denen man abhängig werden kann. Nur so nebenbei, Baldrian hat keine Wirkung, sorry. Wenn bei euch Baldrian wirkt, dann habt ihr Baldrian mit Alkoholbeimengung genommen. Wenn eure Mama/Oma drauf schwört, erzählt ihr davon nichts, immer noch besser als von echten Medikamenten abhängig zu sein. Ich habe von Patienten gehört, die sich ein Schlafmittel namens Stilnox gemörsert und durch die Nase gezogen haben, dazu ein, zwei Bier und man ist so breit wie Beth Ditto aussieht. Mit dazugehörigen Blackouts und Crazyattacken. Das ist das Interessante an Schlafmitteln, sie können paradox wirken. Es gibt Menschen die von Stilnox oder Oxazepam wach werden, was für die Menschen sicherlich ärgerlich ist. Mir ist es im Nachtdienst auch schon passiert, dass ich einer Oma ein etwas stärkeres Schlafmittel (Staurodorm) gebe und ich zwei Stunden später einer nackten und schreienden Oma auf dem Flur hinterherrennen durfte. Wo Oma Müller noch vor wenigen Stunden eine liebevolle und sehr charamante Lady war, wird sie vom Staurodorm plötzlich zum sabbernden und laut kreischenden G.O.M.E.R. (googlen).

Kommen wir zu meinem Lieblingsthema, denn durch meine fürchterlichen Zahnschmerzen habe ich selber Erfahrungen mit Schmerzmitteln machen dürfen. Ich will nicht zu sehr drauf eingehen, sagen wir so, ich hatte Schmerzen, sie wurden behandelt, aber für einige Monate gingen diese Zahnschmerzen nicht weg, also wurden mir Schmerzmittel verschrieben. Zuerst ging es los mit Ibuprofen 600. Verschreibungspflichtig, lustigerweise ist Ibuprofen 400 frei erhältlich. Eigentlich ein schwaches Schmerzmittel, aber wenn ihr Schwellungen habt, dann ist Ibu das Mittel eurer Wahl. Bei meinem Abszeß hat es Wunder gewirkt, selbst die stärksten Mittel kamen gegen diesen Wirkstoff nicht an. Dennoch steigerte sich die Pein und ich bekam Novalgin an den Kopf geschmissen. Absolutes Standartmittel in jeder Klinik. Obwohl der Wirkstoff Metamizol in einigen Ländern sogar verboten ist, ihm wird nachgesagt dem Zellbau im Knochenmark zu bashen. Ich bin sicher dass er unschuldig ist. Wie dem auch sei, ein gutes Mittel gegen Schmerzen die schon etwas über dem Durchschnitt sind. Hat eine Zeit lang gut geholfen, aber dann kam der Abszeß und damit die schlimmsten Schmerzen meiner gesamten Existenz, es waren solche Schmerzen, dass ich seitdem kaum noch an einen Gott glauben kann, wenn sowas unvorstellbar Fürchterliches existiert kann es eigentlich keine höhere gerechte Existenz geben, fick die rätselhaften Wege in denen gearbeitet wird. Was kam dann also? Tramal/Tramadol, sehr erfreut.

Nehmt euch einen Moment und merkt euch diesen Namen. Denn er überstrahlt alle Wirkstoffe die ich bis jetzt genannt habe. Ich bekam eine kleine Flasche in die Hand gedrückt, natürlich auf Rezept, zehn Tropfen bei stärksten Schmerzen. Als ich im Bus saß, auf dem Weg nach Hause, hab ich mir sofort 15 Tropfen gegeben. Wie gesagt, die Schmerzen waren schon fast eine spirituelle Erfahrung. Nach einer halben Stunde bemerkte ich,
losgelöste Euphorie, den hemmungslosen Drang zu reden, schwer zu beschreiben aber jede Bewegung fühlte sich wie ein Muskelorgasmus an und ich war einfach nur glücklich. Pures Glück durchströmte meinen Körper.
Alles war in Ordnung, aber am komischsten, meine Schmerzen waren nicht weg, es war eher so, dass ich die Schmerzen akzeptieren konnte, ich lehnte es einfach ab mich jetzt auf meine Schmerzen zu konzentrieren und so verblassten sie im Hintergrund.
Toller Stoff, oder? Was war ich meiner Ärztin dankbar, dass sie mir endlich ein Mittel verschrieben hatte, das auch wirkt.

Zwei Wochen später saß ich zitternd, frierend, schwitzend auf meinem Sofa. Dem Suizid nahe wirkte alles in meinem Leben sinnlos und einfach nur traurig. Alles was ich sah erinnerte mich daran wie scheiße mein Leben ist, ich war kurz davor meinen Abschiedsbrief zu schreiben als mir auffiel, dass ich seit drei Tagen kein Tramal mehr genommen hatte.
Mir wurde alles klar, das verdammte Tramal hatte mich in einen Entzug geführt. Meine Ärztin war so frei mich nicht darauf hinzuweisen, ich war so blöd, nicht drüber nachzudenken und schon saß ich in einem Abusus fest. Gott sei Dank ist mir eingefallen, dass meine Depressionen Entzugserscheinungen waren, sonst hätte ich meinen idiotischen Gedanken wohl noch geglaubt. Das schlimmste am Entziehen war aber das Jucken. Tief in meinem Körper juckte es und ich konnte es nicht kratzen, es war mir nicht möglich länger als zehn Sekunden still zu liegen. Nachdem ich zwei Tage durchgehalten hatte, wurde es besser. Immer drauf achten was man sich reinzieht, selbst wenn es ein Antibiotikum ist, einige Antibiosen können die Antibabypille außer Kraft setzen, nehmt ihr die Packung nicht bis zum Schluß, kann die Infektion sich einnisten und irgendwann zuschlagen, wenn ihr schon gar nicht mehr an eure damalige kurze Mandelentzündung denkt. Seit vorsichtig mit Schmerzmitteln, man kann auch von Ibuprofen abhängig werden.

Ich wollte eigentlich noch die altbekannte Abhängigkeitsdiskussion streifen, wenn ein Krebspatient frei über seine Schmerzmittel verfügen kann, treibt man ihn als Doktor damit nicht in einen Abusus? Ist das ethisch zu rechtfertigen? Ich glaube nicht, dass man darüber noch reden muss, wer Schmerzen hat, der bekommt Schmerzmittel, und zwar solange bis er keine Schmerzen mehr hat. Punkt, da gibt es nichts zu diskutieren und wenn der Patient abhängig von den Tabletten ist, wovon ist er denn abhängig? Von den Nebenwirkungen oder eher davon dass ihm das Leberkarzinom nicht 24 Stunden am Tag durch die Hölle der personifizierten Schmerzen schickt? Ich hoffe dass diese Generation von Ärzten ausgestorben ist, begegnet bin ich noch keinem, aber man hört ja vieles.

Es gibt tolle Medikamente und ich rede nicht nur von Schmerzmitteln. Nitrospray ist mein bester Freund, tatsächlich befindet sich Nitroglycerin in dem Stoff. Hat jemand einen Blutdruck der durch die Decke steigt, zwei Hub Nitro und bums ist alles wieder in Ordnung.
Man sollte nur aufpassen welchem Patient man das Zeug ans Bett stellt, in der Ausbildung hat sich ein Patient in den Herzstillstand gesprüht. Tolle Erfahrung, die Stationsärztin kniet vor ihm, fühlt den Puls, dreht sich zu uns um und sagt mit Verzweiflung in den Augen:
"Ich weiß nicht was ich machen soll.", wow. Schwester Gerda, zwanzig Jahre Kardiopflege, war Gott sei Dank zugegen und sorgte dafür, dass wir die Ärztin nicht anzeigen mussten. Eigentlich unfassbar...fällt mir grad so auf, während ich das tippe. Hätte eigentlich einen eigenen Beitrag verdient.

Marcumar und ASS sind ein Geschenk Gottes, sorgen dafür dass dein Blut dünn bleibt und sich keine Gefäßverschlüsse bilden. Gerade bei Patienten, denen ein Bypass, Stent oder Herzklappe eingesetzt wurde, unbezahlbar. Probleme mit dem Stuhl? Laxo! Acht Stunden später kommt alles raus was keinen Mietvertrag mit deinem Dickdarm hat. Es drohen Krampfanfälle? Keppra und die Nacht wird friedlich. Viagra ist auch ein großer Themenbereich. Viele denken ja, hihi, dass man bei Konsum sofort eine Erektion bekommt, ich kann es schon nicht mehr hören, deswegen: Nach der Einnahme von Viagra oder Cyalis muss man trotzdem sexuell stimuliert werden. Es gibt Menschen die Viagra dreimal täglich nehmen müssen, nicht wegen der krankhaft gesteigerten Libido, sondern wegen Durchblutungsstörungen.

Und für alle die im normalen Alltag eine strikte Drogenpolitik führen, Red Bull war bis 2008 in Frankreich illegal. Speed wurde bis in die vierziger Jahre ohne Reglementierung verkauft. LSD war bis 1971 in Deutschland legal und ist eine Wunderwaffe gegen Cluster Kopfschmerzen (die schlimmsten Kopfschmerzen die man haben kann, Dr. House hat das Thema auch bearbeitet, war eine gute Folge.).
Es ist die Droge die illegal ist und nicht der Mensch.

8 Kommentare:

  1. Interessant und sehr aufschlussreich. Guter Text!

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  2. Dankeschön für dein Feedback Jeedude!

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  3. Sehr coole sache...naloxon ist halt echt nen feines zeug, aber hast schonmal nen junkie zurückgeholt der dann übel randaliert weil er grad n schwanz gelutscht hat für den schuss den du ihm wieder antagonisiert hast?!
    da kriegt der beruf wieder völlig neue perspektiven, am besten ne leere perfusorspritze und....ah, ich schweife ab....

    sehr coole übersicht, ich hab ja auch pharmakologie als kurs in der ausbildung, aber da bleibts halt alles schön bei den standards...betablocker, ace-hemmer, antibiosen etc.

    das mit dem gomer find ich witzig, muss das buch wohl echt mal bei gelegenheit lesen....

    bzgl des ibuabusus....ich hab schon seit jahren ne mittelmässige migräne (richtig geclustert hats bisher noch nie glücklicherweise) und nehm meist (nach inoffiziellem ärztlichen rat) ne aspirin + 600/800er ibu...dann hinlegen und meist isses dann irgendwann wieder erträglich...da das aber bestimmt 1-2x die woche vorkommt macht man sich da natürlich schon gedanken...ist halt die frage ob diese leichten, pochenden schmerzen, die man schonmal ab und an hat echt kleine, nach ibu-schreiende gefäße meines encephalons (heute anatomie gehabt, ftw!!!) sind oder einfach nur der apoplex an die tür klopft...fuck it!

    danke für die nette abendlektüre, alles gute weiterhin mit deinem zahn

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  4. Mann mann, ich würde gerne ENDLICH!!!! so viel Wissen über Medikamente haben wie du. Aber das kommt wohl erst im Hauptstudium. Ich könnte kotzen. Was ist das für ne Logik??
    Aber egal.

    Für mich persönlich sehr interessant, sowieso für jeden eigentlich. Du solltest nen Ratgeber für häusliche Medizin schreiben, der geht garantiert weg wie warme Semmeln. Dann haste dein Sprungbrett in die Schriftstellerei.
    Just do it!

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  5. Wie gesagt, mit House Of God machst du nichts verkehrt. Hab grad mal einen Post erstellt. Gerade als Mann in den frühe Zwanzigern würde ich bei lang anhaltenden Kopfschmerzen immer gleich ein MRT machen lassen. Wir sind die perfekte Zielgruppe für Hodenkrebs und fiese Hirnkarzinome.

    Danke für die Genesungswünsche, bin soweit wieder auf dem Dampfer, außer dass ich ein ekliges Loch im Kiefer habe, ist eigentlich alles wieder gut.

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  6. Einen Hausratgeber...hm, wie sollte das aussehen?
    "Medizinisches Halbwissen für den Hausgebrauch"? Ich könnte einen kleinen Krankenhausratgeber schreiben...haha, das wäre es, so in der Art wie die schlechten deutschen Comedians Bücher über Urlaub und alltägliche Situationen schreiben.
    Ernsthaft jetzt...ich bin bereit meine Seele zu verkaufen für den Fame. Vielleicht wirds dann was mit der Bild Zeitung.

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  7. Ja so ungefähr meinte ich das.

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  8. Sehr cooler Artikel. Allein wegen diesem fabelhaften Satz:
    "und man ist so breit wie Beth Ditto aussieht." Ich hab gerade die Nebenzimmer mit einem schallend lauten Lacher aufgeweckt =D
    So macht Pharmakologie Spaß =)

    Präklinisch haben wir je nach Qualität des Notarztes Naloxon übrigens nicht selbst gespritzt, sondern spritzen lassen. Wie Narcanti_Saves schon meinte: So ein Junkie kann ziemlich sauer werden, wenn man ihm in Sekundenschnelle mit 'ner popeligen 47-Cent Ampulle seinen Schuss von hartverdienten 200€ kaputt macht. Man muss bedenken: dem brennt ja üblicherweise noch die Rosette vom Straßenstrich, das macht keine gute Laune! Da lässt man undankbaren Notärzten gerne mal den Vortritt. Das sind meistens die selben Ahnungslosen, die gleich zwei ganze Ampulle in die harterkämpfte Vene kloppen und sich dann wundern wenn sie 20 Sekunden später eine Faust quer in der Fresse haben und der Junkie fluchend ins Unterholz stiften geht. Immer wieder schön, wie das Rettungsdienstpersonal beim Ansetzen der Spritze auf den Konus schon scharf Luft einsaugt und vorsichtshalber drei Schritte in Deckung weicht...
    Immer dran denken: sanft wachspritzen bis der "Klient" wieder selber schnauft, dann noch ein klein bisschen nachgeben bis die eigene Standfähigkeit erreicht und Motorik im Notlaufmodus gebootet ist und rückenschonend (i.e. selbstlaufend) ins Auto begleiten.

    Am potentesten war sonst eigentlich immer Fentanyl: "Spritze Fenta, sei Bamboocha!"
    Da hätte man die Patienten anschließend mit der Lötlampe bearbeiten können, das juckt die nicht mehr. Die waren platt wie'n Eimer. Nur nicht zuviel davon, sonst ziehen die auf einmal ganz schlecht Luft...

    Und Nitro ist präklinisch leider nur cool, wenn der Patient schambefreit genug ist auf die Frage nach seiner Viagra-Einnahme ehrlich zu antworten, sonst macht das mehr Arbeit als das es Herzbeschwerden lindert.

    Wann kommt Haldol eigentlich endlich als Raumspray in der Verneblerpackung? =)

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