Patientenblog (39) Große Pause

Jetzt aber wirklich mit Frauenhass.


Ich war schon immer ein großer Fan von Schule. Nirgendwo anders in seinem Leben hat man sonst die Gelegenheit Frauen so lange und so penetrant zu bearbeiten, bis ihre Verteidigung zusammenbricht und sie Ja sagen.
Egal, wie sehr du verkackst, am nächsten Tag um acht ist sie wieder am selben Platz und du kannst von vorne loslegen.

Als ich mich an meinem ersten Ausbildungstag so in der Klasse umschaute fühlte ich mich doch recht gesegnet.
Ich, drei andere Jungs und 24 Frauen. 15 davon hässlich, 6 davon mit diversen Giften potentiell hübsch und 3 davon so wunderschön, dass einem die Tränen in die Augen stiegen.

Von einem der Jungs hab ich schon mal erzählt. Peter. Behindert hässlich, dumm. Ausgeschieden.
Die anderen zwei Kerle waren gefährlicher, einer von ihnen ein Bodybuilder mit Bmw, blondgefärbten Haaren und einem erschreckend schwulen Modebewusstsein, natürlich hat der gute Mann sofort die Klassenqueen bekommen. Nach der Probezeit ist er gekündigt worden, ein Grund war nicht offensichtlich, aber er hat die Ausbildung auch einfach nicht richtig ernst genommen.
Der andere Typ war ein Rumäne, bulliger Körperbau, genauso Bmw, nebenbei Dealer und sowas wie ein Immobilienhänder. Nach der Probezeit gekündigt, weil er Vorgesetzten regelmäßig Schläge androhte. Nichtsdestotrotz waren das echte nette Typen.
Peter wurde, wie schon einmal erzählt, mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt.

Boom, war ich mit 24 Frauen alleine.
Anstatt mich zu freuen, bekam ich Angst.
Wenn ich heute meine Auszubildenden erzählen höre, werde ich ja fast ein wenig traurig, wir hatten nie einen großen Klassenzusammenhalt. Es gab immer Cliquen, klar, die gibt es immer, aber nicht mit so ausgeprägten Schützengräben.
Unsere Klassenbeste war bis zum dritten Lehrjahr ein strahlendes Vorbild, aber dann freundete sie sich mit Hanna an.
Hanna war ein komischer Visualisierungszwitter. Ich konnte mich nie entscheiden ob sie hübsch oder extrem hässlich war.
Da wären auf der Contraseite, eine krächzige quakige Stimme, rote (Schlampenfärbung) Haare, irgendwie lange Arme, agressives und peinliches Rumgeprolle im Unterricht und dazu einen bestätigten Bitchruf. Auf der Proseite, beschämend große Brüste, lange Beine, flacher Bauch, weiblicher Po und eine sehr offene (Bitchruf) Art.
So kamen diese beiden Frauen zusammen.
Die Klassenbeste, Sara, war mit einem gut aussehenden jungen Mann verlobt, sie hatten gerade ein Haus geerbt und wollten nach der Ausbildung heiraten und dort einziehen. Nach zwei Wochen Freundschaft mit Hanna, löste Sarah die Verlobung auf und zog mit der Klassenschlampe zusammen. Innerhalb von vier Wochen waren die Noten auf einem Tiefstand, der Ruf ruiniert und das Examen in unerreichbare Ferne gerückt. Ein klassischer Absturz.

Es kamen Gerüchte auf. (Kurze Zeit später wurde eine unserer Klassenkameradinnen verrückt, dadurch rückte das Spotlight etwas von diesem Thema ab). Dennoch das "Die beiden sind doch gay" Gerücht hielt sich bedenklich. Zumal die beiden Ladies alles nur noch zu zweit machten, auf der vorletzten Klassenparty verschwanden sie dann auch noch, für eine Stunde, auf der Toilette. Sara, die ehemals Klassenbeste, brach die Ausbildung drei Wochen vor dem Examen ab. Hanna prügelte sich irgendwie durch.
Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie soviel Gras an zwei Menschen verkauft, wie an diese zwei Frauen.

Lustig war immer wieder, mit welcher berechenbaren Selbstverständlichkeit meine Klasse mit Männern schlief.
Klassenfahrt? Jugendherberge? Christina schläft mit dem Herbergenzivi. Ohne Aufschrei und Diskussionen, wir sind seit drei Stunden da und die beiden ficken sofort. Das ist ja auch zu respektieren, meine Klassenkameradinnen hatten immer klare Ziele vor Augen. Ich war froh, dass Christina und die anderen Damen diese Ziele erreichten.
So fiel ja auch was für mich ab.

Da war so ein kleines hübsches und extrem schüchternes Mädchen. Braune Haare, große Rehaugen, ahhhh, ihr kennt den Scheiß doch. Die Unschuld vom Lande. Ich bin dem Mädchen bestimmt vier Wochen hinterhergelaufen, bis wir dann irgendwann mal zusammen waren. Ich war begeistert, ich war der King. Angekommen an der Spitze der Sexualität, zum ersten Mal in meinem Leben ein sehr hübsches Mädchen in meinem Netz. Nach drei Wochen Beziehung machte sie Schluss.

Ja, was macht man da. Die ganze Klasse weiß Bescheid, das extrem schüchterne Mädchen flirtete offen mit Physiotherapeuten.
Eine permanente Demütigung meiner, eh schon angegriffenen (Strenner ist Krankenschwester) männlichen Ehre.
Ich fiel in eine Depression, wollte mir das Leben nehmen, heulte den ganzen Tag und wusste nicht mehr weiter, bis ich dann eines Tages, wir saßen in der Schule, nach links schaute.
Da saß Kathrin neben mir.

Blond, fast schon unterernährt, ein hübsches Gesicht, noch so sehr ostdeutsch, dass sie einen Hauch von Exotik hatte.
Yeah, fuck you extremes schüchternes Mädchen. Ich musste meine Ehre wieder herstellen, und es begann eine Affäre, die Greys Anatomy in nichts nachstand. Alles in allem, kurz gefasst, die beste Zeit meines Lebens begann.
Es endete damit dass ich wieder mit dem extrem schüchternen Mädchen zusammenkam, weil sie eifersüchtig wurde und so ihre, haha, wahren Gefühle erkannte. Ihr verdammten Krankenschwestern.

Meine Klasse war sehr gewalttätig, in unseren drei Jahren fingen vier neue Lehrer in unserer Schule an.
Sie wurden von meinen Frauen in Stücke gerissen. Für die Mädels gab es nichts schöneres als eine neue nervöse Lehrerin bei einem Fehler zu erwischen, oh yeah, das wurde tausend Stunden diskutiert, es wurde sofort der Rektorin zugetragen und whatnot.
Kleine unschuldige Lehrerinnchen wurden verbal vergewaltigt, Lehrpläne wurden zitiert, Dekubitusprophylaxen angezweifelt und passiv-agressive Kriegstaktiken erfolgreich erprobt.

Gegen Ende der Ausbildung besserte sich das alles, die Damen hatten ja auch weniger Zeit um die Krallen zu schärfen, das Examen legte sich über uns wie dunkle Wolken, die ein fürchterliches Gewitter ankündigen.
Es gab sogar Tage an denen sich nicht quer durchs ganze Klassenzimmer angeschrien wurde. Ich war beunruhigt, es kam mir wie ein falscher Frieden vor und ich lag richtig. Irgendwann wollten wir unsere Abschlussfeier planen.

Es wurde ein Massaker. Wenn wir uns auf eine Örtlichkeit geeinigt hatten, dann wurde das Datum zum Problem. Wenn das Datum gesetzt war, bekam irgendein Mädchen wieder Probleme mit der Halle in der wir feiern wollten. Irgendwann entschieden wir bzw ich uns für ein abschliessendes Essen nach der Urkundenübergabe, fuck you und dann ab dafür.
Rückblickend muss ich echt sagen, dass ich in meinem ganzen Leben nie so komische Frauen getroffen haben wie damals.
Von der verklemmten Hausfrau bis zur kiffenden Schlampe war eigentlich alles dabei. Aber ich bin bis heute noch todtraurig, dass ich keinen richtigen Kerl im Kurs hatte. Das war echt schade, ich hab mich zwar mit einem dicken Mädchen angefreundet, dass ich wie ein Kerl benommen hat, aber das war dann auch nicht das Gleiche.

Das war es soweit, entschuldigt bitte den schwachen Stil, aber ich bin noch relativ bedröhnt vom Zahnarzt.
3.000 Euro für Implantate? What the fuck!?!

PS:
Keinheld hat mit dem dicken Mädchen rumgemacht. hehe.