
Gefällt mir richtig gut, ist selten und deswegen freut es mich auch so sehr, ich hoffe ihr habt genauso viel Spaß dran. PS: Wer historische Ungenauigkeiten findet, hat kein Leben und ist gay.
Der Kapitän verzieht sein Gesicht und spuckt auf den Boden.
Das Wasser um sie herum war schlickig, voller Algen, kein gutes Zeichen.
Er wusste genau was seine Männer jetzt dachten, ihm war klar, dass die Verrückten jetzt überhand nehmen würden.
Die Luft war warm, fast schon stickig, auch kein gutes Zeichen. Der Kapitän spuckt noch einmal auf den Boden.
Die Verrückten nahmen bei Unbekanntem immer die Überhand, Henry war beunruhigt, sie würden einen Sündenbock suchen.
Etwas auf das sie ihre Wut und Angst konzentrieren konnten, ja, so fingen Meutereien an.
Seit zwanzig Jahren hatte er mit der "Santa Anna", einer stolzen Karacke, die Meere bereist und war noch nicht einmal in die Nähe einer drohenden Meuterei gekommen.
Selbst als sie in Afrika auf Grund gelaufen waren und zwei Wochen nichts zu essen hatten, waren die Männer ruhig und beherrscht geblieben.
Aber es sah nicht gut aus, es sah wirklich nicht sehr gut aus.
Am Abend saß sein erster Offizier an seiner Seite.
"Henry, es sieht nicht gut aus, lass uns umkehren solange wir noch können.", Lewis hatte sich tief über den Tisch gebeugt, er wollte Henry direkt in die Augen schauen.
Doch der Kapitän schüttelte den Kopf.
"Verdammt, Henry.", der Offizier schlug mit der Faust auf den Tisch, ein Glas, gefüllt mit Absinth fiel um, es rollte an die Tischkante und zerschlug nach einem kurzen Flug auf dem Boden.
Henry, sein erster und zweiter Offizier duzten sich. Einige Kapitäne waren dafür unehrenhaft entlassen worden, aber seitdem sie zusammen das Kaphorn überstanden hatten, konnten sie sich nicht mehr mit Nachnamen ansprechen. Es war einfach nicht mehr vorstellbar.
"Die Männer sind unruhig, sie werden meutern, Henry, Gott, du weißt es doch selbst.", aber der Kapitän schaute stumm an die Wand.
Er und Lewis warfen große Schatten an die Wand, der Kartenraum wurde nur von einer kleinen Kerze erleuchtet. Sie stand auf dem Holztisch, an dem sich Lewis und Henry gegenüber saßen, die Kerze war fast abgebrannt, doch die Männer genoßen die Dunkelheit, die Sonne war grausam geworden, der Wind war erlahmt und seit einem Tag hatten sie keine Wolke mehr gesehen.
Lewis lehnte sich zurück und schüttelte langsam den Kopf. "Es gibt keinen Handelsweg, ich hätte es wissen müssen, Henry, es gibt keinen Handelsweg hier."
Am nächsten Morgen schrie ein junger Matrose auf.
Er saß im Großmast und hatte versucht ein unbedeutendes Lock zu flicken, als ihm etwas komisches am Himmel aufgefallen war
Die Sonne war gerade aufgegangen und sorgte für ein bedrückendes Rot am Himmel. Die Luft war noch schlechter geworden, es war sogar so warm, dass der Kapitän sein Hemd ausgezogen hatte.
Eine Art Vogel flog über sie hinweg, "Was ist das?", fragte Lewis, doch keiner antwortete, die Männer starrten fasziniert in den Himmel. Es sah aus wie ein Alligator mit Flügeln, mindestens vier Meter lang, einen halben Meter breit und eine enorme Flügelspannweite. Henry dachte an einen Drachen und war beeindruckt. Der große Vogel schwebte in imposantem ruhigem Stil über ihrem Schiff, sein Blick ging nach unten, er schien die Männer zu beobachten.
Henrys zweiter Offizier Gregory wandte sich von seinem Kapitän ab um ein Gebet an die heilige Jungfrau zu schicken, doch bevor es beenden konnte, wurde er von dem schrillen Schrei des Vogels unterbrochen.
Der Drache setzte zum Sturzflug an. Pfeilschnell raste er auf das Schiff zu. Die Männer sprangen zurück und starrten erschrocken auf den so eben gelandeten Flugdrachen.
Die Haut dieses sonderbaren Vogels war eindeutig die Haut einer Schlange, glatt und schuppig, seine Flügel hingegen sahen fast so aus als wären sie behaart. Die Augen waren von dem selben intensiven Rot erleuchtet, das auch den Himmel strahlen liess. Er konnte auf zwei Beinen stehen, er war vielleicht 1,50m groß und hatte große Krallen an seinen "Füßen".
Chester, ein junger Matrose stand neben ihm und war vor Angst erstarrt. Die Echse drehte ihren Kopf in seine Richtung. "Jesus Christus, Jungfrau Maria gebenäh..", bevor Chester zu Ende sprechen konnte, hatte der Drache grünen Schleim in sein Gesicht gespuckt.
Die Männer waren erstarrt, sie trauten sich nicht ihrem Kamerad zur Hilfe zu eilen, konnten aber auch nicht ihren Blick von dem Geschehen abwenden.
Aus dem Echsenschnabel kam ein zweiter Klumpen Schleim geschossen und landete wieder in Chesters Gesicht.
Sein Kopf war voller grüner Flüßigkeit, ungläubig fasste er sich langsam und ängstlich an den Kopf und schaute danach auf seine Hand.
Einen kurzen Moment später konnte Henry ein leises Zischen hören, die Flugechse legte interessiert ihren Kopf schräg.
Chester fing an zu schreien, er brüllte vor Schmerz. Der grüne Schleim schien eine langsam wirkende Säure in sich zu tragen und brannte sich langsam in Chesters Gesicht.
Sein Kopf verwandelte sich innerhalb von wenigen Sekunden in eine grün-weiße Leinwand die mit roten Tupfern besprenkelt war. Er ging auf die Knie und versuchte sich die Säure aus dem Gesicht zu wischen, doch so machte er es nur noch schlimmer und riss sich mit seinen hastigen Bewegungen ganze Fleischstücke aus dem Gesicht. Die Säure gelangte auf seine Hände und so verteilte sie sich am ganzen Körper, Chester griff sich hektisch an die Kleidung und kippte zur Seite, für einen kurzen Moment war er still. Dann versuchte er wieder aufzustehen und landete mit einem schmerzerfülltem Schrei wieder auf dem Boden.
Ruckartig schoß der Drache plötzlich auf Chester zu, packte ihn mit seinen klauenartigen Beinen und flog mit ihm davon. "Was für Kräfte hat dieses Vieh?", fragte sich Henry.
Ausser einer schleimig-roten Pfütze blieb nichts von Chester übrig.
Die Männer hörten seine Schreie noch stundenlang, der Drache umkreiste ruhig mit kurzen kräftigen Flügelschlägen das Schiff und versuchte Chesters Körper hinunterzuschlingen.
Die Mannschaft versteckte sich zum größten Teil unter dem Schiff, Fleischfetzen und Blut fiel aufs Deck, in unregelmäßigen Abständen landete der Drache auf dem Schiff um heruntergefallene
Fleischstücke aufzupicken. Irgendwann hörten sie die Schreie des Vogels nur noch aus der Ferne und trauten sich wieder an Deck.
Das Meer wurde immer dicker, seine Konsistenz war fast schon lava-artig.
Der Kapitän stand am am Bug und rauchte seinen letzten Tabak, die Pfeife war ein Geschenk seiner Frau gewesen.
Elaine war eine wundervolle Person, er vermisste sie sehr, seine Erinnerungen waren der einzige Ort an dem er sich noch verstecken konnte.
Er war zufrieden, nicht verängstigt, sein Leben war gut gewesen, 49 Jahre gelebt, das war ein langes Leben und ein angenehmes.
Henry hatte nie hungern oder frieren müssen. Ausser in seiner Ausbildung vielleicht, aber da war auch immer ein Ende abzusehen.
Genauso wie hier ein Ende abzusehen war, nur wie das aussah war unbekannt und das machte Henry am meisten Angst.
Gregory und Lewis standen schweigend neben ihm, alle drei schauten sie auf das Meer, das sich vor ihnen erstreckte. Ihnen war als hätte es eine leicht rötliche Farbe angenommen.
Aber keiner von ihnen sprach darüber.
Irgendwann verschwanden die Wolken. Der Wind hörte auf und die Luft pendelte sich auf einem Niveau ein, das die älteren Seemänner zum Keuchen brachte. Die Hitze war unerträglich geworden. Die Sonne hatte ein bedrohlich wirkendes Rot angenommen, so auch der Himmel, die Santa Anna und jeder Mann der sich auf ihr befand wurden von einem allumfassendem Rot eingeschlossen. Der Wind war nicht mehr vorhanden, das Schiff wurde nur noch von den langsamen Strömungen der kalten Lava, die vor ein paar Tagen noch kaltes blaues Meer gewesen war, vorangetrieben. Doch was sie wirklich quälte war das Verschwinden der Nacht.
Die Sonne ging nicht mehr unter. Und so wurde "Hölle" das Wort das auf der Santa Anna am häufigsten geflüstert wurde.
Mathew, ein guter Freund vom so fürchterlich gestorbenen Chester, hatte Dienst im Krähennest. Er hatte ein Fernrohr mit auf den Masttop genommen und betrachtete die trostlose rote Lava. Obwohl er schon seit längerer Zeit Dienst hatte, wollte sich sein Herz nicht beruhigen. Mathew hatte panische Angst vor der Rückkehr eines dieser Drachenvögel. Außerdem hatte er etwas entdeckt. Vor ein paar Stunden waren ihm Felsvorsprünge aufgefallen. Mittlerweile waren sie von hier oben gut zu sehen. Sie waren vielleicht zehn Quadratmeter groß, von bräunlich-dreckiger Farbe und wurden immer wieder von der roten Lava verschluckt.
Sie schwappe langsam über das Gestein und zog sich dann genauso langsam wieder zurück. Mathew setzte das Fernrohr wieder an und ihm blieb das Herz stehen.
Henry stand wieder am Bug und schaute nach vorne, auch ihm waren die Felsvorsprünge aufgefallen. Er hatte über eine drohende Meuterei nachgedacht, als er die Felsen erblickte.
Insofern verwarf er den Gedanken sehr schnell, sollten sie doch meutern, ihm war es mittlerweile egal, es hatte ja eh keinen Sinn mehr.
Lewis rannte zu ihm, er hörte die federnden Schritte schon von Weitem.
"Henry...", Lewis beugte sich und stützte seine Arme auf den Knien ab, "Henry...", er war atemlos. "Mathew hat jemanden gesehen."
Der Kapitän drehte sich zu seinem ersten Offizier. "Jemanden? Was soll das heißen?". Lewis schaute auf, "Auf den Felsvorsprügen." er zeigte mit dem Finger auf die Felsvorsprünge.
Sie waren nicht mehr weit entfernt.
Zwei mutige Matrosen, erfahren und mutig, hatten mit einem Beiboot ausgesetzt und waren zu den Felsen gerudert.
Henry betrachtete sie aus kurzer Entfernung und versuchte sich ruhig zu verhalten. Fast alle seine Männer standen an der Reling und hielten den Atem an. Das Beiboot verschwand hinter den Felsen und sie konnten leieses Gemurmel hören.
15 Minuten später stand die komplette Mannschaft in einem Kreis und starrte auf eine bewusstlose Frau. Ihre Kleidung bestand aus naßen Fetzen. Henry tippte auf einen zurechtgeschnittenen Kartoffelsack. Als Gürtel diente der Frau ein simpler zusammengeknoteter Strick. Gregory beugte sich, nach einem Nicken von Henry, zu der Frau hinunter. Sie war alt, sehr alt und das beunruhigte die Männer.
Ihre dünnen Haare waren grau, das Gesicht voller Falten. Ihre Haut war dreckig, fast schon schuppig. An der Stirn hatte sie eine Platzwunde, sie war mit geronnenem Blut verklebt, um die Wunde herum war die Haut grünbläulich verfärbt. Gregory drückte sanft die Schulter der Frau. Sie stöhnte kurz auf. Dann rüttelte er sie etwas heftiger und sie schlug die Augen auf. Die Frau stützte sich mit den Armen auf und schaute den Männern interessiert ins Gesicht. "Ihr seid noch nicht lange hier, oder?", ihr Stimme krächzte.
Niemand antwortete. Gregory reihte sich wieder in den Kreis der Männer ein. "Wo sind wir hier?", fragte Henry.
Die alte Frau lächelte ihn an.
Henry liess sie umgehend in Ketten legen.
Nachdem er sie unter Deck noch einmal besucht hatte, wollte er eine Ansprache an die Männer halten. Henry hatte versucht noch einmal mit der Frau zu reden,
doch sie lächelte ihn nur zufrieden an. Gregory und Lewis waren sich genauso sicher wie ihr Kapitän, die Alte war verrückt.
Lewis hatte die Männer auf dem Deck versammelte und Gregory zusammen mit dem Steuermann das Ruder übernommen. Henry stellte sich mit einem Lächeln vor die Männer.
"Guten Morgen," sagte er mit fester Stimme. Die Männer antworteten mit Gemurmel.
"Sie habe alle die Frau gesehen, ich habe sie noch einmal besucht und wie sie wahrscheinlich schon vermutet haben, ja sie ist geisteskrank. Uns ist es nicht gelungen Informationen aus ihr herauszuholen.
Nichtsdestotrotz werden wir versuchen das Beste aus unserer Situation zu machen, uns bleibt nichts anderes über.", er schaute in die Gesichter seiner Mannschaft, sie wirkten unbeeindruckt.
"Dürfen wir doch nicht vergessen, dass wir im Auftrag des Königs unterwegs sind, meine Herren, wir haben einen Auftrag!", Henry glaubte selber nicht dran, aber wenigstens nickten einige seiner Untergebenen.
"Sie haben alle viel Seemansgarn in den letzten Jahren gehört, Riesententakel, Meerjungfrauen und Wellen die ganze Flotten verspeisen, aber wir, meine Herren, sind nicht alleine, lassen sie uns nicht vergessen, dass dies ein gesegntes Schiff ist!", Henry erhob seine Stimme, die Männer waren für religiöse Ansprachen immer sehr offen gewesen, so konnten sie sich zumindest an ihre Hoffnung klammern.
"Ich habe es gehört, ich weiß was auf dem Schiff geflüstert wird, Gentleman." Ein Murmeln ging durch die Matrosen. "Nein, ich habe selber die Möglichkeit in Betracht gezogen dass wir uns in unchristlichen Gewässern befinden. ABER! ABER meiner Herren, selbst wenn das der Fall ist, so segeln wir immer noch unter dem Kreuz des Herrn!!", Henry ballte die Hände zu Fäusten.
"Und genau deswegen brauchen wir keine Angst haben! NEIN!", er zeigte mit dem Finger auf seine Männer. "WIR brauchen vor niemandem Angst zu haben! NIEMANDEM! Und wir brauchen auch keine Angst vor etwas rotem Wasser zu haben. DENN WIR SIND IM AUFTRAG DES HERRN UNTERWEGS!....AMEN!", es hatte funktioniert, Henry bekam ein schallendes Amen zurück. Seine Männer lächelten, er hatte sie mit neuer Hoffnung motivieren können. "Und wenn es keinen Wind gibt, so setzen wir jetzt trotzdem Kurs.", Henry wandte sich ab und machte sich auf den Weg zu Gregory und dem Steuermann.
Der Kapitän saß auf dem Bett in seinem Zimmer und trank die letzten Reste seines Weins. Sein Gefühl sagte ihm, dass es Nacht war. Aber die Sonne knallte immer noch auf das Deck. Die Männer liefen mittlerweile ohne Hose und Hemd rum. Einige hatten sich die Hosenbeine abgeschnitten. Jede Bewegung war quälend und anstrengend, was die Ansprache hochgehalten hatte, brachte die Hitze wieder auf den Boden.
Auf einmal hörte Henry Schreie und hektische Schritte. Kurz nach dieser Überraschung öffnete sich seine Tür. Lewis stand im Türrahmen. "Henry, es gab einen Zwischenfall, du wirst gebraucht."
Der Kapitän sprang sofort auf und folgte seinem ersten Offizier.
Er führte sie in den Raum neben der Vorratskammer, dort wo sie die alte Frau angekettet hatten. Vier Matrosen standen kopfschüttelnd im Kreis. Auf dem Boden lag die alte Frau...direkt neben Mathew.
Beide lagen sie in einer großen Blutlache. "Was ist hier passiert verdammt!?", fragte Henry seine stillen Männer. Er schaute zu Mathews totem Körper. Anscheinend war er verblutet. Mathew hatte eine große Fleischwunde an der rechten Seite seines Hals'. Der alten Frau war der Schädel eingeschlagen worden. Die Stirn war eingedrückt, ihren Augen offen und grotesk verdreht.
"Mathew hatte Dienst. Sie muss ihn irgendwie zu sich gelockt haben.", antwortete einer der Matrosen mit Blick auf den Boden.
"Oh Gott...", Henry schluckte und sah den blutverschmierten Hammer mit dem sie der Frau den Kopf eingeschlagen hatten. Er lag direkt neben der Toten.
Er wollte gerade anordnen Mathew und die Frau zu bestatten, als die alte Dame plötzlich ihren Kopf hob.
Der Matrose der Henry gerade noch geantwortet hatte schrie auf und drückte sich an die Holzwand.
Die Alte schaute die Männer mit ihrem zufriedenen Lächeln an. Sie zog ihre blauen Lippen so hoch sie konnte, ihr Grinsen wurde so groß, dass sie ihren zahnlosen Mund entblösste.
Lewis sprang zu dem Hammer neben ihrem Kopf und ergriff ihn. Mit lautem Gebrüll schlug er wieder auf ihren Kopf ein.
Die Frau sackte unmittelbar wieder in sich zusammen, aber Lewis schlug weiter auf ihren, mittlerweile geöffneten, Schädel ein. Zwei Matrosen rissen ihn von der Toten weg.
Lewis setzte sich, vergrub den Kopf in seinen Händen und keuchte atemlos.
Dann schickte die alte Frau noch einen letzten Gruß und liess unter sich. Der Gestank war fürchterlich.
Das Geräusch war am Anfang leise.
Nach und nach, mit jedem geschwommenem Meter wurde es zu einem lauten Dröhnen. Henry wusste was das bedeutete.
Er stand wieder einmal am Bug und konnte die rötliche Gischt am Horizont erkennen. Das war das Ende.
Seine Mannschaft hatte sich mittlerweile komplett unter Deck verteilt. Seitdem die Frau Mathew getötet hatte, musste schon mindestens drei Tage vergangen sein. Das Trinkwasser war zu Ende gegangen.
Zwei Männer hatten sich vom Mast auf das Deck gestürzt. Zwei andere junge Matrosen hatten die Flugdrachen geholt.
Henry war nackt, es war zu heiß um nur irgendeinen Fetzen Stoff am Körper zu tragen.
Er wusste das es bald vorbei war, konnte er doch Gischt am Horizont erkennen.
Wie eingezeichnet belegte sie den, mittlerweile oval wirkenden, Horizont.
Das rote Meer floss einfach vom Erdrand. Ein Wasserfall in die Dunkelheit.
"Unvorstellbar eigentlich", dachte Henry, er schaute auf den Boden und wollte nicht mehr aufblicken.
Sein erster Offizier trat aus dem Nichts an ihn heran, er atmete schwer, "Was hat das zu bedeuten, Henry?", flüsterte er.
Henry antwortete mit ruhiger Stimme: "Die Erde ist eine Scheibe."
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